3. August 2022
5 wichtige Fragen zur UKCA-Kennzeichnung: Alles, was Sie wissen müssen
Geschrieben von: Vina Kerai
Seit 2021 ist das UKCA-Zeichen die Konformitätskennzeichnung für Produkte im Vereinigten Königreich (England, Wales und Schottland) und ersetzt die europäische CE-Kennzeichnung im Rahmen des Brexit.
Um den Unternehmen Zeit zu geben, sich darauf einzustellen, wurden CE-gekennzeichnete Produkte im Vereinigten Königreich (UK) während eines Übergangszeitraums weiterhin akzeptiert. Am 1. Januar 2023 läuft dieser Übergangszeitraum jedoch aus und Unternehmen, die ihren Marktzugang in England, Wales und Schottland auch nach dem 31. Dezember 2022 aufrechterhalten wollen, sollten sich daher jetzt mit der UKCA-Kennzeichnung auseinandersetzen.
In diesem Artikel haben wir fünf häufig gestellte Fragen und die entsprechenden Antworten zur UKCA Kennzeichnung zusammengestellt, um Ihnen einen einfachen Überblick darüber zu geben, was es zu beachten gilt, wenn Sie auch am 1. Januar 2023 noch Zugang zum britischen Markt haben möchten.
1. Welche Bereiche sind wie betroffen?
Ganz Großbritannien - mit Ausnahme von Nordirland - wird davon betroffen sein. Produkte, die in Nordirland verkauft werden, benötigen entweder die UKNI- oder die CE-Kennzeichnung, je nachdem, wo die Zulassungsstelle ihren Sitz hat - siehe Abbildung als Orientierungshilfe.
Die CE-Kennzeichnung reicht nicht aus, um Produkte für Nordirland zu kennzeichnen, wenn eine im Vereinigten Königreich ansässige Zulassungsstelle beteiligt ist. Für Produkte, die zertifiziert werden müssen ( vorgeschriebene Konformitätsbewertung durch eine unabhängige Stelle) und bei denen die zugelassene Stelle im Vereinigten Königreich ansässig ist, ist für Nordirland sowohl die CE-Kennzeichnung als auch die UKNI-Kennzeichnung erforderlich. Die UKNI-Kennzeichnung wird nie allein angebracht, sondern immer in Verbindung mit einer EU-Konformitätskennzeichnung.
Für Produkte, für die keine Nachweise einer zugelassenen Stelle erforderlich sind ( vorgeschriebene Konformitätsbewertung durch eine unabhängige Stelle), muss in Nordirland lediglich die CE-Kennzeichnung auf dem Produkt angebracht werden.
Wenn Sie Waren in der EU in Verkehr bringen, müssen Sie nur das CE Zeichen ohne die UKNI-Kennzeichnung verwenden, da die UKNI-Kennzeichnung auf dem EU-Markt nicht anerkannt wird.
2. Welche Produkte und Bereiche sind im Scope enthalten?
Nahezu alle Arten von elektrischen Produkten fallen in den Geltungsbereich. Für einige Produkte wird eine Baumusterprüfbescheinigung erforderlich sein, während andere selbst deklariert werden können. Die Änderungen betreffen zum Beispiel die Bereiche Sicherheit, elektromagnetische Verträglichkeit (EMV), Funk, Energie und Beschränkung gefährlicher Stoffe (RoHS).
3. Was müssen Importeure ab 1. Januar 2023 beachten?
Der Inverkehrbringer benötigt eine lokale Repräsentanz im Vereinigten Königreich. Eine Schlüsselanforderung für das Vereinigte Königreich ist, dass der Importeur Informationen über die Produkte bereitstellen muss, wenn diese aus einem anderen Land in Großbritannien in Verkehr gebracht werden.
Die derzeit geltende Vorschrift sieht vor, dass der Name, der eingetragene Handelsname oder die eingetragene Marke des Importeurs sowie eine Postanschrift entweder auf dem Gerät, der Verpackung oder den Begleitunterlagen angegeben werden müssen.
Ab dem 1. Januar 2023 jedoch muss die Kennzeichnung des Importeurs auf dem Produkt angebracht sein, es sei denn, dies ist nicht möglich, z. B. aufgrund der Größe des Produkts oder aus anderen akzeptablen Gründen.
Für Waren, die aus dem EWR (und in einigen Fällen aus der Schweiz) eingeführt werden, gilt eine Erleichterung, da die britische Regierung Rechtsvorschriften einführen wird, wonach die Angaben zum Importeur bis zum 31. Dezember 2025 nicht auf der Ware selbst, sondern auf einem Klebeetikett oder in einem Begleitdokument gemacht werden können. Nach dem 31. Dezember 2025 müssen die Angaben zum Importeur auf der Ware selbst oder, sofern die Rechtsvorschriften dies zulassen, auf der Verpackung oder einem Begleitdokument angebracht werden.
4. Was passiert, wenn Unternehmen nichts tun, um sich auf die Änderung einzustellen?
Die CE-Kennzeichnung wird im Vereinigten Königreich nach Ablauf der Übergangszeit nicht mehr gültig sein. Die britische Marktaufsicht wird die auf dem Markt befindlichen Produkte bewerten, und Produkte, die nicht mit der neuen UKCA-Kennzeichnung übereinstimmen, können vom Markt genommen und mit anderen Sanktionen belegt werden.
5. Wie kann Nemko Sie unterstützen, den Marktzugang im Vereinigten Königreich zu erhalten?
Nemko kann Sie bei der Kennzeichnung beraten, Tests durchführen und ein Gutachten über die Einhaltung der britischen Vorschriften erstellen, um sicherzustellen, dass Ihr Produkt auch nach dem 1. Januar 2023 auf dem Markt bleibt. Nemko kann auch UKCA-Zertifikate für bestimmte Produkte ausstellen.
Die Inanspruchnahme einer Zertifizierungsstelle außerhalb des Vereinigten Königreichs kann derzeit von Vorteil sein, da die im UK ansässigen Zertifizierungsstellen mit großer Wahrscheinlichkeit mit Arbeit überlastet sind, da die Fristen schnell näher rücken.
Für weitere Fragen und Informationen wenden Sie sich gerne jederzeit an uns.
Vina Kerai
Vina ist in der US-Niederlassung von Nemko tätig und ist für die Zertifizierungsprogramme von Nemko im Bereich Telekommunikation verantwortlich. Vina hat eine ausgewiesene Expertise bei der Implementierung und Leitung von Zertifizierungsprogrammen und über 18 Jahre Erfahrung in den Bereichen F&E/Engineering,...
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